Seit September 2019 läuft auf dem Campus Nord eine systematische Untersuchung aller Gebäude des KIT hinsichtlich ihrer Belastung mit PCB. Dabei werden auch andere Schadstoffe (z. B. Asbest, PAK) berücksichtigt. Um eine Vergleichbarkeit mit dem am Campus Süd bereits durchgeführten Screening zu gewährleisten, wurde erneut die MCO Planung GmbH aus Esslingen beauftragt, in einem dreiphasigen Verfahren eventuelle Schadstoffbelastungen aufzuspüren und quantitativ zu erfassen.
 
Phase 1 des Screenings (Priorisierung) wurde im Herbst 2019 durchgeführt. Hier wurde vor allem auf Basis der bestehenden Gebäudelisten eine Priorisierungsliste mit einer Grob-Klassifizierung (von „PCB-Verdacht“ bis „PCB-Verdacht kann ausgeschlossen werden“) erstellt. Dabei gingen Informationen über die Nutzungsart, durchgeführte oder geplante Sanierungen und jegliche Hinweise auf das Vorliegen einer Schadstoffbelastung in die Überlegungen ein. Die in diesem Zusammenhang durchgeführten Begehungen dienten – ohne Vorliegen realer Verdachtsmomente – einer generellen Orientierung. Nach Auswertung dieser ersten Phase können 73 der insgesamt 183 Gebäude vollkommen außer Acht gelassen werden; d. h. bei diesen 73 Gebäuden ist eine PCB-Belastung ausgeschlossen.
 
Für die aus Phase 1 zu priorisierenden 110 Gebäude stehen in der Phase 2 (Orientierungs­erkundung) Ortsbegehungen mit sowohl visueller Bestandsaufnahme als auch Materialprobenahmen und vereinzelten Raumluftmessungen an. Ein Schadstoffkataster für die Gebäude wird erstellt, und die erhaltenen Messergebnisse werden bewertet. Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse wird die Priorisierungsliste ergänzt und weiter spezifiziert. Die Untersuchungen dieser Phase wurden im Zeitraum Dezember 2019 bis September 2020 durchgeführt.
 
In der Phase 3 (Belastungserkundung) werden die 11 Gebäude, bei denen in Phase 2 PCB-Werte ermittelt wurden, die Hinweise auf eine Auswirkung auf die Raumluft gezeigt haben, systematisch untersucht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Raumluftmessungen, um eine mögliche Exposition von dort tätigen Personen abschätzen zu können. Auf Basis sowohl der zugehörigen einschlägigen Vorschriften als auch unter Vorsorgeaspekten werden daraus nötigenfalls Maßnahmen zur Expositionsminderung oder Sanierung abgeleitet. Die Arbeiten der Phase 3 wurden von November 2020 bis April 2021 durchgeführt werden.

Das PCB-Screening am Campus Nord ist somit abgeschlossen und eine Abschlussbewertung liegt nun vor.